>>> Die Herrscher kamen und wir gehorchten den Worten der Mächtigen. Wir hörten von fernen Orten in den Tiefen der Finsternis. Von Wesen, die ebenfalls auf die Stimme der Herrscher hörten. Wir lernten mit den Wundern umzugehen, die sie Technologie nannte und mit der Macht, die sie Magie nannten. Doch der Preis war hoch. Man nahm uns unseren Stolz und unsere Ehre. Die fruchtbare Erde unserer Heimatstädte wurde geöffnet und ihr Erz entrissen. Die Herrscher befahlen, und wir opferten unseren Schweiß und unser Blut in den dunklen Schächten unserer Heimat. Doch schon bald rang unser Herz nach Freiheit und wir sprengten die Fesseln der Mächtigen. Wir schlossen uns mit Gleichgesinnten von anderen Sternen zusammen, töteten die Herrscher und vernichteten sie schließlich. Ein 350 Jahre alter Bericht eines akuanischen Kulta'ryta-Priesters über die Besetzung der Tuknearner. <<<
Anmerkung: Die folgenden Abkürzungen VA und NA stehen für „Vor Aufbruch“ und „Nach Aufbruch“, die sich auf den ersten bemannten Raumflug mittels eines Raumfalt-Antriebs der Tuknearner bezieht.
Jahr 32 VA
Zu diesem Zeitpunkt hat keine der heute bekannten Spezies die Möglichkeit, zu anderen Sternen zu reisen. Sie wissen auch nichts voneinander und haben keine Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren.
Die Tuknearner sind die Ersten, die eine Möglichkeit gefunden haben, ferne Punkte im Weltall mittels eines Raumfaltantriebs zu bereisen. Mit diesem Faltgenerator, der in einem Raumschiff montiert ist, und einem Sender, dem sogenannten Faltsender, ist es möglich, sehr große Entfernungen im Weltraum zu überbrücken. Der Nachteil dabei ist, dass sich der Sender an dem Ort befinden muss, zu dem das Raumschiff reisen soll. Die Tuknearner verschicken einen solchen Sender in das mehrere Lichtjahre entfernte Tro-Ho und die automatische steuernde Rakete beginnt ihre 29 Jahre andauernde Reise.
Jahr 3 VA
Die erste Ramfaltrakete erreichte das Tro-Ho System. Bis zu diesem Datum haben die Tuknearner insgesamt zwölf weitere Raketen zu entfernten Sonnensystemen geschickt, um sie später mit ihren Raumfaltantrieben zu erreichen.
Der Raumfaltsender im Tro-Ho System funktionierte einwandfrei und es wurden einige Tests und Probestarts mit unbemannten Minisonden durchgeführt.
Jahr 0 NA
Das Tro-Ho-System wurde durch Raumsonden vollständig erforscht und es wurde der erste bemannte Raumflug in das entfernte System gewagt. Das Raumschiff, das diesen bedeutenden Flug unternahm, hieß Kala’des, was in der Sprache der Tuknearner „Neue Welten“ bedeutete. Es war der erste große Schritt zu den Sternen und der Beginn eines neuen Zeitalters für alle bekannten Spezies.
Die Tuknearner führten einige Jahre später eine neue Zeitrechnung ein. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Jahre mit NA bezeichnet. NA steht für „Nach Aufbruch“ und bezog auf diesen ersten bemannten Raumflug.
Jahr 2 NA
Nach unzähligen Forschungsexpeditionen wurden in diesem Jahr die ersten Kolonien auf Tro-Ho errichtet.
Jahr 7 NA bis 42 NA
In dieser Zeit trafen weitere Raketen mit Raumfaltsendern in ihren Zielsystemen, den Systemen Dariti, Polikow, Irkowsk, Fogescha und Klowek ein. Die lebensfreundlichen Planeten wurden besiedelt und die unwirtlichen mit Planetenformern an das Leben der Tuknearner angepasst.
Jahr 43 NA
In diesem Jahr kam es zu einem weiteren Durchbruch in der Raumfahrt. Die Tuknearnische Hochschule für Neue Techniken entwickelte ein riesiges Gerät, mit dem Wurmlöcher künstlich erzeugt werden konnten. Die Wurmlochspirale, wie das Gerät genannt wurde, ähnelte einer Röhre von 100 Metern Durchmesser und 50 Metern Länge. Sie öffnete den Raum und stellte eine Verbindung zu einem entfernten Ort her, der etwa 1 bis 2 Sektoren entfernt sein konnte. Diese Löcher im Weltraum waren sehr instabil, sodass ein bemannter Flug durch ein solches Loch zu gefährlich war. Doch waren sie perfekt für die Platzierung von Raumfaltsendern in weit entfernten Sonnensystemen, ohne dabei auf konventionelle Raketen zurückgreifen zu müssen. Fortan breiteten sich die Tuknearner rasend schnell aus und besiedelten Planeten um Planeten.
Jahr 44 NA
Der erste Kontakt zwischen den Tuknearner und den Dispak fand statt. Die ersten Verhandlungen mit der neuen Spezies zeigen, dass die Dispak technologisch weniger entwickelt waren als die Tuknearner. Die Tuknearner beschließen, den Planeten trotz des Widerstands der Dispak zu kolonisieren und auszubeuten. Die daraus resultierenden Kämpfe wurden schnell im Keim erstickt und die Dispaks müssen sich dem Schicksal der Kolonialherren ergeben.
Jahr 46 NA
Es kam zum ersten Kontakt mit den Guuz, den Drah und den Walerianern. Auch hier zeigt sich, dass die „primitiven“ Völker leicht zu beherrschen waren und sich ihre Wirtschaft hervorragend ausbeuten ließ.
Jahr 47 NA
Der Erstkontakt mit den Grunk, Telmaren, Briis und Kronomäer. Mit diesen Spezies wurde nicht mehr verhandelt, sondern die Planeten wurden sofort besetzt. Allerdings gab es auch heftigen Widerstand von den magiebegabten Telmaren und den kampfeslustigen Grunk und Kronomäer. Es folgten blutige Kämpfe, die auch auf anderen Planeten übergriffen.
Jahr 48 NA
Die Kämpfe mit den Völkern wurden blutig niedergeschlagen. Aufgrund dieser Erfahrung gingen die Tuknearner bei der Expansion ihres Reiches vorsichtiger und langsamer vor. Weitere neue Spezies waren die Regima, die Ya’sa’ro und die Akuaner, die nach kurzen Kämpfen sich den neuen Herrschern beugten.
Jahr 49 NA
In diesem Jahr setzte die tuknearnische Regierung die Öffnung von Wurmlöchern auf unbestimmte Zeit aus. Zuerst sollten die internen Probleme gelöst werden, bevor man sich in neue Kämpfe mit anderen neuen Spezies stürze. Die Tuknearner hielten die Kämpfe eigentlich für unnötig, denn sie wollten eine funktionierende Wirtschaft und keine Kriegsflüchtlinge oder ausgebombte Bevölkerung. Sie gestanden den anderen Völkern mehr Rechte zu und ließen ihnen einen kleinen politischen Spielraum für Selbstbestimmung und andere unwichtige Entscheidungen. Sie behielten aber die Herrschaft und lenkten die Völker nach eigenem Gutdünken.
Jahr 69 NA
Seit über zehn Jahren herrschte Frieden und es gab keine neuen Aufstände mehr. Die Wirtschaft florierte, wovon auch die anderen Spezies profitierten. Das Oberhaus von Tuknearn beschloss, neue Wurmlöcher zu öffnen, um andere Planeten zu besiedeln.
Jahr 70 NA
Es kam zu Kontakten mit den Drogoliten, Landoranern, Terranern und Pemtrac. Durch eine geschickte Mischung aus Gewaltandrohung und Zugeständnissen der Tuknearner wurde der aufkeimende Unfrieden schnell beendet.
Jahr 97 NA
In einer Bioforschungsanlage auf Fusagan ereignet sich ein Unfall, der zum Ausbruch einer künstlich erzeugten Krankheit führte und das Zituq-Alpha genannte Virus breitete sich aus. Innerhalb weniger Monate rafft diese Krankheit ein Viertel der Bevölkerung auf allen Systemen dahin. Die Wirtschaft brach zusammen und die Kämpfe gegen die Tuknearner flammen wieder auf. An eine weitere Ausbreitung auf andere Planeten war nicht zu denken.
Jahr 99 NA
Die Seuche war gestoppt und die inzwischen auf die Hälfte geschrumpfte Bevölkerung beginnt mit dem Wiederaufbau. Die Tuknearner starteten mit der systematischen Versklavung großer Bevölkerungsteile ihrer Untergebenen, um ihren inzwischen heruntergekommenen Planeten wieder aufzubauen. An vielen Orten kam es zu kleinen, unkoordinierten Kämpfen gegen die Tuknearner, die einen Aufstand ankündigten.
Jahr 118 NA
Unter der Führung der Telmaren formiert sich ein Aufstand gegen die Tuknearner. Große Schiffsverbände aus gestohlenen und übernommenen Schiffen schlugen Teile der tuknearnischen Flotte der Tuknearner.
Durch den Fehler, die Völker sich teilweise selbst verwalten zu lassen, geriet der Verwaltungsapparat der verschiedenen Spezies schnell unter ihre eigene Kontrolle. Es entstand ein Krieg, der alle Systeme erfasste und nur ein Ziel kannte, die Vernichtung der Tuknearner.
Jahr 131 NA
Am 19.3.131 NA wurde das Regierungsgebäude des Tuknearner Reiches von der 221. Infanterieeinheit der Armee der Freien, wie sich die Aufständischen nannten, gestürmt und gesprengt. Am Ende des Jahres gab es keine Tuknearner mehr. Sie waren gewaltsam verschwunden.
Jahr 131 NA bis 135 NA
Neue Reiche und Staaten entstanden. Die Planeten mit ihrer Artenvielfalt begannen miteinander Handel zu treiben und sich langsam vom Bürgerkrieg zu erholen. Eine wirtschaftliche Blütezeit begann und der Handel zwischen den jungen Reichen florierte.
Das technologische Erbe der Tuknearner wurde erforscht und weiterentwickelt. Das technologische Artefakt, die Wurmlochspirale zum Öffnen von Wurmlöchern sowie die Pläne dafür, waren von den Tuknearner vor ihrer Vernichtung zerstört. Ein harter Schlag, aber wie in den Anfängen der Raumfahrt, wurden einfache Raketen zu entfernten Systemen geschickt, um dort neue Raumfaltsender zu installieren.
Jahr 136 NA
Auf dem damals unwirklichen Planeten Entaria entstand eine neue Gilde, die sich Kristallgilde nannte. Sie erklärte ihre Unabhängigkeit und verschloss sich der Öffentlichkeit. Die magisch orientierte Gilde, die sich aus den verschiedensten Spezies zusammensetzte und unparteiisch und unpolitisch sein wollte, baut in unterirdischen Stollen und Höhlen die dort in großer Vielfalt vorkommenden Kristalle ab. Die Kristalle waren zu diesem Zeitpunkt für Außenstehende vollkommen wertlos, doch wie sich später herausstellte, wurde die Kristallgilde zu einer der mächtigsten Organisationen im Gebiet der späteren Allianz.
Jahr 137 NA
Eine weitere wichtige Gilde wurde gegründet: die Raumfahrergilde. Ein Zusammenschluss von Großhändlern, mehreren Gruppen und Unternehmern. Ihr Ziel war es, das Monopol auf den Transport von Großraumfrachten zu erlangen, und mit 44 Megatransportern der Klasse D begann ihre Flotte, Wahre gegen Bezahlung durch den Weltraum zu transportieren. Im Jahr 377 NA hat die Gilde ihr Ziel erreicht und war mit einer Flotte von insgesamt 216 Megatransportern der erste Ansprechpartner für den Transport von Großraumfrachten.
Jahr 141 NA
Doch der Frieden in den neuen Reichen währt nicht lange. Immer mehr Intrigen wurden zwischen den Herrscherhäusern und Regierungen gesponnen. Kleinere Übergriffe wegen Grenzstreitigkeiten führten zu neuen Kämpfen, die sich über alle Reiche ausbreiteten. Der Krieg der 100 Reiche begann. Nur die Telmaren und die Kristallgilde hielten sich aus den blutigen Kämpfen heraus.
Jahr 143 NA
Im Heimatsystem der Terraner kam es zur Zündung einer guuzianischen Sonnenbombe. Diese Technologie wurde, wie sich später herausstellt, vom Königshaus Krono gekauft und eingesetzt. Die Sonne fiel in sich zusammen und wurde zu einem kleinen schwarzen Loch. Dabei wurde das gesamte Sonnensystem durch die Gravitationskräfte zerstört. Die Terraner sannen auf Rache und ließen alle bis dahin gefangenen Kronomäer öffentlich hinrichten.
Jahr 146 NA
In den Wirren des Krieges stieß eine kleine Söldnereinheit in alten Ruinen auf Lesian, auf einen archäologisch bedeutenden Fund. Es handelte sich um die erste arctazianische Rüstung, die gefunden wurde, doch die Nachricht von der Entdeckung dieses mächtigen technologischen Artefakts ging in den Wirren dieser Zeit unter.
Jahr 152 NA
Nach fast zehn Jahren schmerzhafter Kämpfe wurde gewaltsam der Frieden ausgerufen. Die Terraner überrannten die anderen Reiche mit ihrer schlagkräftigen Armee aus zwangsrekrutierten Soldaten, Kampfsynts und einer Vielzahl von Klonen. Als Druckmittel brachten die Terraner in jedes Heimatsystem eine verhasste Sonnenbombe und drohten mit deren Zündung. Die Terraner unter ihrem Oberbefehlshaber Sorta Ki riefen den Frieden und gleichzeitig das „Großterranische Imperium“ aus.
Der neu ernannte Imperator Sorta Ki herrschte nun über ein Reich, das größer war als das der damaligen Tuknearner. Mit eiserner Hand regierte er die ihm untergebenen Reiche. Er baute seine Armee aus und stationierte in jedem Heimatsystem Heerscharen seiner Soldaten.
Jahr 155 NA
Unter der Leitung terranischer Wissenschaftler wurde das Geheimnis der auf Lesian gefundenen arctazianische Rüstung gelüftet. Viele der bisher gefundenen Rüstungen verschwanden sofort wieder, um nicht in die Hände der Terraner zu fallen.
Jahr 156 NA
Der Imperator benötigte mehr Arbeitskräfte für den Aufbau des Reiches und erließ die Pretan Gesetze, die die Sklaverei legalisierten. Diese Pretan Gesetze sind bis heute fast überall in der Allianz immer noch gültig.
Jahr 163 NA
Im Laufe der Jahre ließ Sorta Ki eine Geheimpolizei ausbilden, die jeden Aufstandsversuch im Keim erstickte. Die gefürchteten Todesschwadronen decken eine großangelegte Verschwörung der Regima auf und der Imperator ordnet die sofortige Ausrottung der gesamten Spezies an. Ein systematisches Gemetzel begann, eine Warnung an alle, die sich gegen das Imperium aufzulehnen versuchten.
Jahr 169 NA
Um einen schnellen Datentransfer zwischen den Planeten eines Sonnensystems zu ermöglichen, befahl der Imperator in diesem Jahr den Bau von Informationsnetzen auf allen Planeten seines Reiches. Das imperiale Datennetz verband fast alle Orte eines Sonnensystems miteinander und ermöglichte der örtlichen Geheimpolizei eine effektivere Arbeit. Kein Geheimnis sollte mehr verloren gehen.
Jahr 177 NA
Im Hadrischen Nebel, dem Zufluchtsort vieler Flüchtlinge vor dem Imperium, kam es zu offenen Kämpfen zwischen den Todesschwadronen und Kampfverbänden der Grunks. Die Kämpfe enden, als der Imperator den Abwurf einer Virusbombe über Og befahl. Auf dem Heimatplaneten der Grunks fielen an diesem Tag über 5 Milliarden Lebewesen der künstlichen Seuche zum Opfer.
Jahr 178 NA
Ein Jahr nach dem Abwurf der Virusbombe auf Og kam es auf dem Heimatplaneten der Ya’sa’ro erneut zu Aufständen, wobei der einzige Sohn des Imperators, Melbra Ki, ums Leben kam. Von allen Fesseln befreit, befahl der Imperator, wie schon 15 Jahre zuvor, die Ausrottung einer ganzen Spezies, dieses Mal die Ya’sa’ro. Nur wenige konnten dem Blutrausch der imperialen Truppen entkommen. Die wenigen Überlebenden flohen in das Yelomy-System im Vort’rega-Quadranten und zerstörten dort den Raumfaltsender. Abgeschnitten von der Außenwelt weiß bis heute niemand, was aus ihnen geworden ist.
Jahr 263 NA
Geheimnisvoll schwieg die Pressestelle über das Verschwinden des Sonnensystems Porkitos. Von einem Tag auf den anderen verschwanden das Zentralgestirn und alle Planeten und hinterließen nur eine starke Trazianstrahlung. Wie sich später herausstellte, war das Porkitos-System schon immer ein Test- und Forschungsgebiet der terranischen Regierung, sodass vermutet wurde, das Sonnensystem sei einem Unfall mit einer neuen Waffe zum Opfer gefallen.
Jahr 273 NA
Die Schreckensherrschaft des Imperators sollte am 23.15.273 NA enden, als ein kleines Selbstmordkommando den grauen Herrscherpalast stürmte und sich in die Luft sprengte. Die Attentäter (allesamt Rydos-Mönche), der Imperator und etwa 200 weitere Terraner des imperialen Stabs kamen dabei ums Leben. Gleichzeitig wurde an vielen Stellen des imperialen Datennetzes ein Computervirus eingeschleust, der das Informationssystem des Imperiums lahmlegte. Die Gouverneure der einzelnen Sonnensysteme waren ohne Kontakt zum Herrscherpalast, und es brach ein allgemeines Chaos aus. Dies war der Beginn für viele kleine, unabhängige Separatisten und Rebellen loszuschlagen und Planet für Planet von der imperialen Last zu befreien. Der riskante Plan gelang und ein Großteil der Systeme war nach kurzer Zeit wieder frei. Der Versuch, eine Übergangsregierung für das große Imperium zu etablieren, scheiterte jedoch und das Imperium zerfiel wieder in viele kleine Staaten. Nur ein Gebiet von der Größe eines Quadranten widerstand den Rebellen und hielt die alte Ordnung aufrecht. Dieses Gebiet, das von der Neo Terranischen Union beherrscht wurde, ist bis heute eine totalitäre Diktatur, die ihrer Bevölkerung keinerlei Rechte zugesteht.
Jahr 285 NA
Trotz der ständigen Unruhen zwischen den Reichen einigten sich die Staaten auf einen allgemeingültigen Standard der Datenübertragung und begannen mit dem Aufbau eines neuen Dateninformationssystems. Das Datenraster, wie es genannt wurde, verband nun wieder die Planeten eines Systems miteinander und ermöglichte einen regen Informationsaustausch innerhalb eines Sonnensystems.
Jahr 286 NA
Erstes Auftreten des Grasianischen Mutationsvirus auf Loproteg, dem Trikus-Ro-System. Die unbekannte Krankheit breitete sich schnell in den Gettos des Planeten aus und wanderte ungehindert auf andere Planeten. Militärische Barrikaden und Ausreiseverbote konnten das Virus nicht aufhalten. Bis heute sind viele Milliarden Lebewesen an dieser Krankheit gestorben und die noch lebenden Erkrankten vegetieren in der Dunkelheit der Slums oder in Internierungslagern, bis auch sie sterben.
Jahr 288 NA
Eigentlich sollte die Forschungsgruppe „Trahon“ der guuzianischen Regierung einen Weg finden, große Entfernungen zwischen zwei Sonnensystemen ohne Raumfaltantrieb zu überwinden. Dazu untersuchte die Forschungsgruppe die Überlappung von Dimensionen und entwickelte ein theoretisches Konstrukt, um durch eine andere Dimension zu einem entfernten Punkt zu reisen. Die Gruppe entwarf die ersten Prototypen und es gelang ihnen, dimensionale Risse durch die sogenannte X’Tra Dimension zu erzeugen, wodurch Material und sogar Lebewesen an entfernte Orte gelangen konnten. Die gewünschte Reichweite des Dimensionstransporters war jedoch unzureichend (maximal nur 100 Blibs) und auch der Energieverbrauch war deutlich zu hoch. Trotzdem war es ein Durchbruch für schnelle Reisen für kürzere Distanzen im Weltraum.
Jahr 292 NA
Im Turnos-System wurde die galaktische Börse gegründet und auf Druck von Großinvestoren, Großbanken und vor allem der Akuaner wurde dieser neue Handelsplatz geschaffen. Hier konnten alle Unternehmen nach speziellen Regeln gelistet und gehandelt werden. Der Erfolg wurde von Jahr zu Jahr größer, sodass die galaktische Börse zur größten Börse der Allianz wurde. Selbst spätere Krisen wie der Feldzug gegen die Zeloaten oder die unzähligen Angriffe von Dashern überstand die Börse.
Jahr 297 NA
In diesem Jahr geschah etwas Unerwartetes. Durch die beliebten Dimensionstransporter, die nun an vielen Orten eingesetzt wurden, kamen fremde Wesen und griffen die Anwesenden an. Sie ähnelten keiner bekannten Spezies und waren teilweise mutiert. Sie waren bewaffnet, raubten alle technischen Geräte, die sie in die Hände bekamen, und machten auch vor den Leichen der überfallenen Lebewesen nicht halt.
Die Wesen, die sich später Tan genannt wurden, blieben nie lange und verschwanden schnell wieder durch die Dimensionsrisse. Versuche, den Tan zu folgen oder sich ihren Raubzügen zu widersetzen, scheiterten stets. Bis heute sind sie ein Risiko, das eingegangen werden muss, wenn ein Dimensionstransporter eingesetzt werden soll.
Jahr 299 NA
Zum ersten Mal tauchen sogenannte Dasher-Boxen auf. Dabei handelte es sich um kleine Geräte, mit denen Computersysteme gehackt werden können. Die Benutzer dieser Geräte, die sich selbst Dasher nannten, richteten in den ersten Monaten nach dem Auftauchen Milliardenschäden in der Industrie an. Es beginnt eine allgemeine Aufrüstung der Betreiber von Computersystemen, die bis heute nicht beendet sind.
Jahr 322 NA
Unter der Leitung von Ganarian Gurin haben guuzianische Wissenschaftler erstmals mehr als tausend Testpersonen in einem Datenraster zu einer Art gemeinsamem Bewusstsein verbunden. Die Untersuchungen zeigten enorme Bewusstseinsveränderungen bei den Testpersonen, sodass das Experiment zunächst als gescheitert galt. Dies war jedoch der Auftakt für die Vernetzung zu Hives, in denen sich heute Millionen von Lebewesen miteinander verbinden.
Jahr 330 NA
Die Expansion der unterschiedlichen Staaten ging nur langsam voran. Als in diesem Jahr eine Rakete der Pemtrac, mit einem Raumfaltsender an Bord, das Toridos-System erreichte und sofort Erkundungsschiffe in das neue System entsandt wurden, entdeckten die Echsenwesen Anzeichen einer neuen Spezies. Auf dem ersten Planeten des Systems erkannten die Späher riesige, sechseckige Türme, in denen vierarmige Insektoiden lebten. Kurze Zeit später tauchten dunkle, keilförmige Schiffe auf, die die Forschungsschiffe bekämpften.
Das Königshaus der Pemtrac beschloss, eine große Anzahl von Kampfschiffen zu entsenden, um sich dieses Problem anzunehmen. Doch diese Schiffe kehrten nie zurück und die Zeloaten, so der Name der Insektoiden, machten kurzen Prozess mit den Eindringlingen. Auf Kommunikationsversuche der Pemtrac reagierten die Zeloaten nicht, was sich bis heute nicht geändert hat.
Der Dunkle Krieg begann.
Jahr 331 NA
Die Nachricht von der neuen Spezies und dem Krieg der Pemtrac gegen zuerst in den Wirren des „Tan-Problems“ gänzlich unter. Erst als das Trelikon-Drei-System, eine wirtschaftliche Hochburg am Rande des Reiches Kryziul, in die Hände der Zeloaten fiel, wurden auch andere Staaten aufmerksam.
Seien es die Raumschiffe der Zeloaten oder ihre Bodentruppen, immer schienen unbegrenzte Mengen an Material und Soldaten zur Verfügung zu stehen. Gleichzeitig besaßen die Zeloaten eine bis dahin unbekannte Möglichkeit, Bodentruppen auf Planeten tief im Inneren der unterschiedlichen Staaten zu schicken.
In den Regierungszentralen geriet man langsam ins Schwitzen. Die Zeloaten führten einen erbarmungslosen Blitzkrieg mit unbekannten Reserven. Zwischen den Reichen wurden die verschiedensten Pakte geschlossen, um einander zu helfen, und die Pemtrac, die Terraner und die Landoraner riefen zu einem gemeinsamen Bund aller Spezies gegen die Zeloaten auf. Die Akuaner, Walerianer, Dispaks und die anderen Spezies und Reiche schlossen sich dem Bündnis an. So entstand die Allianz, wie wir sie heute kennen. Zusammen organisierten sie eine gemeinsame Armee, um die einfallenden Zeloaten zu bekämpfen.
Jahr 347 NA
Die Allianz zeigte erste Erfolge, denn es gelang, das Sonnensystem Alpha des Trelikon-Dreiersystems zurückzuerobern. Der Vormarsch der Front geriet jedoch ins Stocken und es begann ein erbitterter Stellungskrieg. Die Zufuhr von Material und Soldaten aus der Allianz musste beschleunigt werden und so erschuf die inzwischen mächtige Kristallgilde ein künstliches Wurmloch, dessen Enden das Dreskop- und das Beltow-System miteinander verbanden.
Jahr 348 NA
Gründung der Raumstation SOCOM im Turnos-System mit dem ständigen Rat der Allianz. Dies war das offizielle Gründungsjahr der Allianz, wie wir sie heute kennen, im Kampf gegen die Zeloaten.
Jahr 349 NA
Um neue willige Krieger rekrutieren zu können, wurde die Kristallgilde beauftragt, eine Möglichkeit zu finden, magisch erschaffene Krieger herzustellen. Für das „Quick Life“-Projekt wurden drei Planeten auserwählt, um neue magische Spezies zu erschaffen. Auf Suritu III, dem ersten Planeten, brachte die Magie kein lebensfähiges Leben hervor. Auf Xreks wurden nur wilde und primitive Riesenechsen erschaffen, die bis heute sehr beliebte Gegner in Gladiatorenkämpfen sind. Der einzige Erfolg des Quick-Life-Projekts war auf dem Planeten Brokoten IV zu verzeichnen. Der Walerianer Vy’ker Maderia erschuf ein neues magisches Volk, eine echsenartige, humanoide Spezies mit erhöhtem magischem Potenzial. Doch die Maderianer, wie sie getauft wurden, waren noch zu unerfahren im Umgang mit der Technik und auch nicht die gnadenlosen Kampfmaschinen, die sich viele von ihnen erhofft hatten, um der Allianz eine große Hilfe zu sein. Nach Borkoten IV wurde das Projekt eingestellt und später wurde der Planet von seinen Bewohnern in Maderius umbenannt.
Jahr 350 NA
In diesem Jahr schuf die Gilde ein weiteres künstliches Wurmloch im Bafke-System, das mit dem Heimatplaneten der Landoraner verbunden war.
Jahr 355 NA
Mitten der Kriegswirren gegen die Zeloaten tauchte im Vort’rega Quardranten ein gewaltiges Raumschiff einer unbekannten Spezies auf. Die gigantischen Nah’Sra erreichen mit ihrem ersten Generationsschiff die Allianz und versetzen die angespannten Militärs in den benachbarten Sektoren in Alarmbereitschaft. Es dauert eine Weile, bis klar wird, dass die Nah’Sra nicht für die Allianz interessierte und sich auch nicht in Kampfhandlungen verwickeln ließ. In den folgenden Jahren tauchen weitere Nah’Sra-Schiffe in verschiedenen Quadranten auf.
Jahr 366 NA
Nach 36 Jahren Krieg waren die Reserven der Allianz erschöpft. Das Trelikon-Dreiersystem war inzwischen viermal erobert und wieder an die Zeloaten verloren worden. Überall auf den Planeten der Allianz herrschten Not und Hunger. Seuchen und Rückstände biologischer Kampfstoffe setzten den Spezies schwer zu. Verhandlungen mit den Zeloaten führten zu nichts. Im Falle einer Kapitulation, so wusste man aus ähnlichen Situationen, würde die Bevölkerung des aufgegebenen Planeten vollständig ausgelöscht werden.
Am 11.2.366 NA geschah etwas Unerklärliches. Die Kampfhandlungen der Zeloaten wurden weitgehend eingestellt und zum ersten Mal seit der ersten Begegnung zogen sie sich zurück. Eine Erklärung dafür gaben sie nicht. Analysten gingen davon aus, dass die Zeloaten, wie auch die Allianz, enorme Reserven- und Nachschubprobleme hatten und deswegen keine weiteren Kämpfe initiierten.
Jahr 367 NA
Der Stillstand der Kämpfe mit den Zeloaten konnte nicht ewig andauern, sodass die Allianz begann, den gesamten Frontabschnitt zu verminen und mit einem Frühwarnsystem auszustatten. Dieser Abschnitt, der später „Die Zone“ genannt wurde, sollte nicht mehr unentdeckt durchdrungen werden.
Jahr 368 NA
Nur zwei Jahre nach dem Rückzug der Zeloten griffen sie erneut an und sie änderten dabei ihr Vorgehen. Sie wenden Partisanentaktiken an, greifen nur noch in kleinen Gruppen an und versuchen durch Terrorakte und Überfälle die Moral der Truppen und der Bevölkerung zu brechen. Der Kampf gegen die Zeloten blühte wieder auf.
Jahr 369 NA
Verabschiedung der Fra-Nema-Gesetze durch den Allianzrat. Mit ihnen wurden die ersten Protektoren in den Dienst der Allianz gestellt. Sie sollten das überlastete Rechtssystem entlasten und die Verfolgung sowie Verurteilung von Straftätern beschleunigen.
Jahr 371 NA
In diesem Jahr war es der Robbob Galaxy gelungen, einen intelligenten Synt zu erschaffen. Die Synts lernten selbstständig und konnten besser und schneller auf ihre Umwelt reagieren. Diese neuen Syntgehirne, sogenannte Multi-Rekletrit-Fasergehirne oder kurz R-Synt, waren leistungsfähiger und besser für den Umgang mit intelligenten Lebewesen geeignet als normale Synts.
Jahr 377 NA
Seit der Gründung der Zone vor 11 Jahren erholt sich die Allianz von den Schrecken des Krieges. Die kleinen Überfälle der Zeloaten hörten nie auf und auch die Tan setzen der Allianz immer wieder zu. Doch durch die kleine Verschnaufpause ging es der Allianz besser. Neben der militärischen Aufrüstung wurden die zerstörten Städte an der ehemaligen Front wieder aufgebaut und die allgemeine Wirtschaft gestärkt. Viele sprachen von einem wirtschaftlichen Aufschwung, aber dafür waren die Karten zu ungleich verteilt. Es gab viele Planeten, auf denen ein großer Teil der Bevölkerung an oder unter der Armutsgrenze lebte. Es gab nur wenige Planeten, auf denen es keine Megaslums und Gettos gab. Kriminalität und Gewaltbereitschaft waren hoch. Zwischen den Staaten und den Spezies der Allianz gab es immer wieder kleinere Krisen, die manchmal in Kleinkriegen enden.
Jahr 378 NA
Ein Grenzkonflikt zwischen dem Hadrischen Nebel und dem Reich des Kreises hatte nun zu offenen Kampfhandlungen geführt. Riesige Kampfverbände und Luftlandetruppen der Grunk hatten Yisdru angegriffen und innerhalb kurzer Zeit besetzt. Der Regierungsrat des Hadrischen Nebels rief den Ausnahmezustand aus und aktivierte seine Flotte. Reservisten wurden eingezogen und Hunderttausende von Lebewesen versuchten aus Golka, dem Nachbarsystem von Yisdru, zu fliehen. Die Grenzen zum Hadrischen Nebel wurden verstärkt, und die Regierung bereitet sich auf einen Befreiungsschlag vor. Auch die an das Reich des Kreises angrenzenden Systeme verstärken ihre Grenzen, da sie ein Übergreifen der Kämpfe auf ihre Reiche befürchten.
Jahr 379 NA
Auf Maderius wurden bei illegalen Ausgrabungen alte tringonische Bauwerke entdeckt. Durch die versehentliche Aktivierung einiger Steuerelemente wurde ein planetenumspannendes Energienetz aktiviert, das eine Energieblase um den Planeten initiierte. Die Energieblase konnte weder von Raumschiffen noch von Waffen durchdrungen werden und selbst Magie oder Dimensionstransporter konnten das Energiefeld nicht durchdringen. Außerdem wurde ein Verteidigungssystem entdeckt, das in der Lage war, Raumschiffe oder andere Objekte im Orbit anzugreifen. Diese alten Artefakte der Tringonen wurden von der neu gegründeten Regierung von Maderius benutzt, um ihre Unabhängigkeit von der Kristallgilde und dem Walka-Bund zu erklären. Diese Aktion der Maderianer rief natürlich die Flotten, Soldaten und Agenten beider Staaten auf den Plan. Nach gescheiterten Verhandlungen kam es zu Angriffen auf den Planeten, die jedoch durch die Verteidigungsanlagen und das Energiefeld erfolgreich abgewehrt wurden. Nach 166 Tagen erfolgloser Angriffe und Belagerung des Planeten Maderius griffen Schiffe aus Voreturien und dem Königreich Try in den Konflikt ein, um Partei für die Maderianer zu ergreifen. Im Rat der Allianz wuchs die Sympathie für die Unabhängigkeit der Maderianer und die Belagerung des Planeten wurde verurteilt. Bereits nach zwei Tagen gab der Walerianische Bund auf, was nach inoffiziellen Quellen auf eine Intervention des Geheimbundes des Blauen Mondes zurückzuführen war. Die Unabhängigkeit von Maderius wurde anerkannt, die Blockade aufgehoben und Entaria zog seine Armada ab. Allerdings erkennt die Kristallgilde die Unabhängigkeit von Maderius bis heute nicht an, es wurde ein Handelsembargo für magische Kristalle gegen Maderius verhängt und auch jegliche Unterstützung von Entaria wurde eingestellt.
Jahr 380 NA
Auf dem Planeten Genuziris (im Becks-System) wurde ein Vorkommen mit seltenen Nepabolin-Kristallen entdeckt. Die Nepabolin-Kristalle sind sehr wertvoll und werden in der Medizintechnik und zur Herstellung von seltenen Materiephasenverschiebungsfeldgeneratoren verwendet. Für die Republik Eltrus wäre dies ein enormer Gewinn. Durch die unmittelbare Nähe zum Imperium des Kreises und dem Krisenherd Yisdru schickte die Regierung eine Flotte nach Becks, um den Planeten und die Mine zu sichern. Trotz der Geheimhaltung seitens der Regierung erfuhren einige mächtige Häuser von der Mine. Schon nach wenigen Tagen kämpften Bodentruppen aus dem Reich des Kreises, Söldnerheere aus dem Freien Roten Nebel, Kampfverbände aus dem Hadrischen Nebel und dem Verbund Terranischer Reiche um die Mine. Die Lage spitzt sich weiter zu und alle diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen diesen Staaten froren ein. Mit den offenen Kämpfen um Yisdru war die Hälfte des Gilod-Quadranten zu einem einzigen Krisengebiet geworden. Experten rechneten damit, dass sich die Kämpfe ausweiten und möglicherweise weitere Staaten in den Konflikt hineingezogen werden.
Jahr 381 NA
Die neu gegründete Regierung von Maderius hatte offiziell bekannt gegeben, dass sie beginnen würde, die zellverjüngende Droge Gasiirnat auf den Markt zu bringen. Die Droge sollte die Position von Maderius innerhalb der Allianz sichern und neue Handelsmöglichkeiten mit den Nachbarstaaten ermöglichen. Die Ankündigung löste natürlich eine Protestwelle der Kristallgilde aus und diese erweitere ihre Sanktionen gegen Maderius aus, da die Droge in direkter Konkurrenz zu den lebensverlängernden Shikall-Kristallen stand. Gerüchten zufolge soll von Nebenwirkungen die Rede sein und es soll auch Tote geben, die nach der Einnahme gestorben waren.