Aufbau des Datenrasters

Das Datenraster stellt die Vernetzung der unzähligen Computersysteme eines Planeten oder Raumstation dar. Das Datenraster wird von Usern mittels eines Computers/Terminals genutzt und stellt sich dem Anwender als dreidimensionale Darstellung dar. Der User kann diese Welt bereisen, virtuelle Gebäude betreten und mit anderen Usern Informationen austauschen. Virtuelle Gebäude sind Computersysteme, die von Firmen oder anderen Usern installiert werden, in denen Daten der jeweiligen Firma oder Person abgerufen werden können. Das Raster wird aber nicht nur geschäftlich genutzt, sondern es gibt auch eine Vielzahl von Privatleuten, die virtuelle Bars und Unterhaltungszentren betreiben, in denen andere User ihren Spaß haben können.

Da es keine schnellen Wege gibt, Informationen von einem Sonnensystem zu dem nächsten zu schicken, sind somit alle Datenraster autark und nicht miteinander verbunden.

Aufbau des Datenrasters

Das Datenraster besteht aus mehreren, nach unten hin, sich aufgliedernden Subraster. An oberster Stelle steht das Sonnenraster. Darunter stehen die Lokalraster mit der Vielzahl von Computersystemen, die den untersten Platz in der Hierarchie bilden.

Sonnenraster

Das Sonnenraster stellt sich als virtuelle Darstellung des Sonnensystems dar. Aber nur Planeten, Monde und Raumstationen, die ein Datenraster besitzen, werden auch im Sonnenraster dargestellt. Eine Installation von einzelnen Computersystemen ist hier nicht möglich. Ein User kann von hieraus ein beliebiges Lokalraster des Sonnensystems auswählen und bereisen. Die Datenübertragung dabei ist jedoch schwierig oder wird schlechter, je weiter das Lokalraster entfernt ist. Einige Lokalraster erscheinen nicht im Sonnenraster, weil sie keine Datenverbindung zu den restlichen Planeten besitzen oder weil sie zu weit entfernt sind.

Lokalraster

Das wirklich wichtige Subraster ist das Lokalraster. Jeder Planet, Mond oder Raumstation, manchmal sogar Raumschiffe, haben ein eigenes Lokalraster. In diesem Lokalraster werden alle zahlungswilligen Betreiber von Computersystemen angeschlossen. Somit kann jeder User dieses Computersystem besuchen, wann immer er es will. Das Lokalraster wird von den sogenannten Raster-Regulatoren betrieben und verwaltet. Es handelt sich um eine Kommunikationsfirma, die von den Gebühren der Computersystembetreiber und den Zutrittsgebühren der User lebt. Meldet sich ein User in das Netz an, so erscheint er in der Nähe eines Regulator-Turmes. Eine virtuelle Darstellung eines weißen, hexagonal förmigen Turmes. Diese Türme sind in den Rastern die Knotenpunkte und sind die einzige Möglichkeit, in das Raster zu gelangen. Die Türme gibt es nicht wirklich, sondern sind nur die Darstellungen von Großrechnern, die das Raster aufrechterhalten. Jedes Lokalraster beherbergt eine unzählige Anzahl von Regulator-Türmen.

Computersystem

Ein Computersystem ist die unterste Stufe des Datenrasters und wird meist von Behörden, Firmen oder auch Privatleuten installiert und betrieben. Dazu kaufen sie ein Computersystem, entrichten eine Gebühr an den lokalen Raster-Regulator und gehen dann ans Netz. Was die Betreiber in ihrem System dem User anbieten, bleibt dem Betreiber überlassen. Firmen betreiben Computersysteme, damit Mitarbeiter und Kunden auch von außerhalb auf Daten der Firma zugreifen können oder sie stellen Informationen für ihre Kunden zur Verfügung.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich zu amüsieren. Das Datenraster stellt somit auch einen Weg der Zerstreuung dar. Es wird eine Vielzahl von virtuellen Bars und Unterhaltungszentren angeboten, in denen sich ein User unterhalten lassen kann. Größtenteils handelt es sich um Treffpunkte von Gleichgesinnten, um sich auszutauschen, Filme zu schauen, Spiele zu spielen oder Daten zu transferieren.

Ein Computersystem stellt sich in dem Lokalraster als ein Gebäude dar. Die genaue Darstellung des Computersystems bleibt dem Betreiber und seiner Kreativität überlassen. Die Form und Farbe der Darstellung, Geräusche und Gerüche können frei programmiert werden. Möchte ein User ein solches „Gebäude“ betreten, so durchschreitet er einfach dessen Eingang.

Bereisen des Datenraster

Um das Datenraster zu bereisen, braucht ein User verschiedene Hilfsmittel. Als Erstes benötigt er einen Datenraster-Zugang (DRZ). Hierbei handelt es sich um einen kommerziellen Anschluss, der fast überall im Haushalt zu finden ist. An ihm werden Vidphone, Telephone, HoloVids und ähnliche Geräte angeschlossen. Die Anschlussbuchse kostet nichts, nur der Anschluss der Geräte wird registriert und die Kosten werden abgebucht. Denn schließlich werden alle Daten von HoloVid-Sender und Kommunikationsgeräten über das Datenraster geschickt. Zweitens wird eine Zugangskarte und ein persönlicher Zugangscode benötigt. Dieser wird von dem örtlichen Raster-Regulator vergeben.

Möchte nun der User in die künstliche Realität des Datenrasters eintauchen, gibt es verschiedenste Geräte, die ihn dorthin bringen können. Das am meisten genutzte Gerät ist ein einfaches Datenterminal, oder einfach Terminal genannt. Weiterhin gibt es die Dasher Box und die Mittel der Magie.

Der User wird im Raster normalerweise als kleine gelbe Pyramide dargestellt, der Avatar genannt wird. Der User kann seinen Avatar frei gestalten und sein Äußeres verändern. Jede Form und Farbe sind gestattet.

Terminal

Das Terminal ist das am meisten benutzte Gerät zum Bereisen des Datenrasters. Es besteht aus einem Eingabefeld, einem Sichtschirm und einem Computerkern. In einen Schlitz wird vor dem Eintritt in das Datenraster die Zugangskarte gesteckt. Beim Eintritt in das Raster gibt der User seinen persönlichen Zugangscode ein. Ab dann kann er sich frei im Raster bewegen und der Raster-Regulator bucht fröhlich die Gebühren vom Konto des Users ab. Die Darstellung des Rasters erfolgt über den Sichtschirm und die Steuerung über die Eingabefläche des Terminals. Diese Art, das Raster zu bereisen, ist sehr langsam, wird jedoch von den meisten Usern genutzt.

Die Steuerung und die visuelle Darstellung können auch durch einen Neurolink des Users erfolgen, der am Terminal angeschlossen wird. Diese Verbindung ist wesentlich präziser und intensiver und wird von allen professionellen Arbeitern im Raster genutzt. Alle Sinne des Users werden durch das Neurolink mit der virtuellen Realität überlagert, sodass er den Zustand Blind und Bewegungslos erhält. Er kann den „Boden“ des Rasters oder die Wand eines Computersystems fühlen und sogar Gerüche und Laute intensiv wahrnehmen, und er verliert dabei den Kontakt zu seiner realen Umgebung. Um nicht in wilde unkontrollierte Körperzuckungen zu fallen, werden sämtliche lebenswichtige Lebensfunktionen vom Neurolink übernommen und kontrolliert. Äußerlich sieht es aus, als würde der User schlafen.

Energieweber

Eine weitere Möglichkeit, das Raster zu bereisen, ist die Magie, die im Jahre 282 NA durch Forscher entwickelt wurde. Es kristallisierte sich dabei eine bestimmte Art von Kel-Nutzter heraus, die sich heute Energieweber nennen. Diese junge magische Spezialisierung von Vy’ker hat so manchen Raster-Regulator zum Wutanfall gebracht. Da der Vy’ker magisch, also ohne technische Hilfsmittel, in das Datenraster eindringt, kann auch keine Abbuchung von Gebühren erfolgen. Diese Art von Raster-Bereisung war lange Zeit verboten und ist heute noch von Raster-Regulatoren verpönt. Heute müssen magische Nutzer, die das Raster bereisen müssen, einen Zugangskartenmodul (ZKM) an den DRZ-Anschluss anschließen, damit der Raster-Regulator auch Gebühren abbuchen kann. Es braucht nicht erwähnt zu werden, dass nur sehr wenige Vy’ker diese Geräte wirklich nutzen.

Dasher-Box

Eine absolute illegale Art der Datenreise ist mit der Dasher-Box, einem kleinen Gerät, das im Jahre 299 NS zum ersten Mal auftauchte und wohl aus guuzianischen Tech-Küchen entstanden ist. Kurze Zeit später gab es sie überall in der Allianz. Eine Dasher-Box, kurz DB’s, ist kein Terminal im herkömmlichen Sinne. DB’s werden ausschließlich von Dasher benutzt, um sich in fremde Computersysteme einzuhacken und sich das System untertan zu machen.

Eine Dasher-Box ist schwarz, quadratisch, gut und besitzt Handflächengröße. Es verfügt eine Buchse für einen DRZ-Anschluss und einen Anschluss für ein Neurolink. Weiterhin besitzt es Speicherchipplätze, um Daten aufzunehmen. Eine kleine Justierungskontrolle und ein Ein/Ausschalter vervollständigen das Gerät. Eine optische Anzeige oder eine Eingabefläche fehlen.

Die Dasher-Box wird zwischen dem Neurolink eines Dasher und einem DRZ-Anschluss verbunden. Mit ihr ist es möglich, Sicherheitsprogramme von Computersystemen zu knacken und geschützte Daten sich anzueignen, und der Preis für diese Taten kann der eigene Tot sein. Sicherheitsprogramme oder Dasher, die für den Betreiber von Computersystemen arbeiten, können die Amplituden der Daten, die an das Neurolink gehen, so manipulieren, dass ein Hirntot oder andere Schädigungen beim Gegner auftreten können.

Eine Dasher-Box darf nicht mit einem Terminal oder Computer verwechselt werden. Es dient ausschließlich zum Knacken von Sicherheitsprogrammen oder Auslöschen von anderen Dasher. Somit sind solche Geräte höchst illegal in Händen von nicht autorisiertem Personal, aber wen stört das schon?

Eine Dasher-Box kann durch Austausch von internen Chips verbessert werden. Solche Chips kommen selten vor und sind sehr teuer, und jeder visierte Dasher ist besonders scharf auf solche Chips.

Kosten Nutzung

Natürlich ist das Reisen in dem Raster nicht umsonst. Alle Kosten werden von dem Konto des Users abgebucht.

Jede angefangene Minute, die ein User sich im Lokalraster befindet, kostet 0,01C.

Der Wechsel und jede Minute in einen anderen Lokalraster kostet je 1 C. Es gilt immer der teuerste Tarif. Das bedeutet von einem Lokalraster, über das Sonnenraster, in ein anderes Lokalraster kostet pro Minute 2 C, ab den Moment, wenn das andere Lokalraster betreten wird.

Infonet

Das Infonet ist eine vereinfachte visuelle Form von Informationen aus dem Datenraster ohne die Darstellung als dreidimensionale Fläche. Somit muss das Datenraster nicht „bereist“ werden, sondern wird mittels Dialogen und einfachen Bedienoberflächen gesteuert. Jedes Datenraster kann über diese Art genutzt werden, was Zeit sparen kann, wenn nur einfache Daten gesucht oder mal eben kurze Informationen abgerufen werden sollen.

Um jedoch tiefergehende Informationen abzurufen, ist oft die Reise im Datenraster notwendig. Ein Betreiber eines Computersystems kann auch sein System so konfigurieren, dass seine Informationen über das Infonet nicht verfügbar gemacht werden, sodass er seine Besucher dazu zwingt, das Datenraster zu nutzen.

Das Leben im Datenraster

Einer Vielzahl an Wesen geht in erster Linie eine Arbeit im Datenraster nach. Sie geben Informationen ein oder verarbeiten Informationen für ihren Arbeitgeber. Andere wiederum sammeln öffentlich zugängliche Informationen aus anderen Computersystemen und erstellen daraus wieder neue Informationen.

Das Datenraster steuert aber auch die reale Welt. So kontrollieren Computersysteme Kameras, Fertigungsmaschinen, Sensoren und steuern Synts in der realen Welt.

Unterhaltung

Die Unterhaltungsindustrie nimmt einen riesengroßen Teil des Datenrasters ein. Eine Vielzahl an Wesen besitzt heute einen Neurolink, mit der sie das Datenraster wie die reale Welt mit allen Sinnen wahrnehmen können. Für diese Kundengruppe gibt es eine komplette Industrie, die Filme und besondere Spiele erstellt.

Beliebt sind interaktive Pornofilme für ungewöhnliche Vorlieben, aber auch Rollenspiele, in denen Spieler eine fiktive Person spielen und Abenteuer erleben können. Besonders geschätzt werden die Massive Raster Games (MRG), in denen sich hunderttausende von Spielern treffen, um in einer fiktiven Spielwelt eine Rolle zu spielen. Aktuell sind das „TurboBullet“, ein MRG in dem der Spieler eine Rolle als Söldner übernimmt, um gegen Horden von Gegnern anzutreten und „World of Hero’s“, ein MRG, das in einer archaischen Fantasywelt angesiedelt ist und in der Spieler Hexer, Paladine und Diebe spielen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet der Unterhaltung sind AV-Programme. Diese speziellen Programme (Kurzform für Amplituden Veränderung Programm) modulieren den Datenstrom zum Neurolink des Users und können somit Glücks- oder andere Gefühle hervorrufen. AV’s gelten als legale Drogen, die angeblich nicht abhängig machen.

Verseuchte Raster

Einige Datenraster sind teilweise oder auch schon komplett von unterschiedlichen digitalen Gefahren versucht.

  • Dasherworlds: Es kann vorkommen, dass größere Gruppen von anarchistischen oder auch terroristischen Dashern ein komplettes lokales Raster übernehmen. Dabei arbeiten sie mit Kampfeinheiten zusammen, die in der echten Welt die Serverfarmen der Raster-Regulatoren übernehmen. Solche Raster sind frei zu nutzen und unterscheiden sich kaum von normalen Raster, nur dass sich dort keine Regulatoren oder offizielle Vertreter von Regierungen befinden. Ein bekanntes Beispiel ist das Datenraster von Eltrus II oder der Mond Vanyia im Rakatlew-System.
  • Viren: Ein Raster kann durch digitale Viren verseucht werden, sodass beim Betreten des Benutzers Gefahr läuft, dass seine Hardware oder auch sein Hirn Schaden nimmt. Oft handelt es sich um Kampfviren, die dazu dienen, gegnerische Datenraster lahmzulegen. Ein Beispiel ist das Datenraster von Jusuh’h, das quasi kaum noch genutzt werden kann.
  • Künstliche freie Intelligenzen (AFI’s): Es gibt in manchen Datenrastern künstliche Intelligenzen, die dort frei bewegen und handeln können. Diese können ausgebrochene Experimente sein, verstorbene User, die es geschafft haben, im Raster weiterzuleben oder auch Wesenheiten, die dort geboren wurden, wobei letzteres eher ein Gerücht seien soll. Die AFI’s können sehr unterschiedlich auf ihre Umgebung einwirken. Sie können wie Berserker ihre digitale Welt zerstören und jeden User angreifen, der ihr zu nahe kommt, oder auch eine friedliche Koexistenz mit ihrer Umwelt suchen. Das Datenraster von Linuz zum Beispiel, einem Planeten im Nakam-System, wurde vor einem Jahrzehnt durch eine experimentelle AFI übernommen, die durch Terroristen dort freigesetzt wurden. Sie gilt als sehr neugierig und wird als harmlos eingestuft.